Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V.


Christine Lübge, Linse, 2023, Detail. Foto: Jan K. Tyrel, Berlin

Marianne Gielen, Licht verliert sich, 2019 (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Foto: Klaus D. Fahlbusch, Potsdam

24.03.2024 - 12.05.2024 Ausstellungen

Zwiegespräch. Marianne Gielen und Christine Lübge

Galerie Kunstflügel | Seebadallee 45 | 15834 Rangsdorf
Öffnungszeiten: Do-So 14-18 Uhr und nach Vereinbarung

Eröffnung: Sonntag, 24.3.2024, 15 Uhr

Begrüßung: Hiltrud Preuß (Vorsitzende GEDOK Brandenburg)
Einführung: Johanna Huthmacher (Kunsthistorikerin und Geschäftsführerin GEDOK Brandenburg)
Musik: Katja Hack (Akkordeon)

Die Ausstellung „Zwiegespräch“ bringt eine Malerin und eine Keramikerin zusammen: Farbgewalt trifft Reduktion.

Die Malerin Marianne Gielen (*1943) lebt und arbeitet in Potsdam. Nach einem Jurastudium in Berlin und München studierte sie von 1984 bis 1990 Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin (West) und von 1997 bis 2000 Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Marianne Gielen bespielt mühelos mittlere und große Formate mit abstrakten Landschaften und Gedankenbildern, die immer von der und durch die Farbe leben. Expressiv auf die Leinwand oder das Papier gebracht spannen sie sich zwischen Beobachtung und Interpretation auf. Auf zahlreichen Residenzen vor allem in Asien hat Marianne Gielen eine Vielzahl an Anregungen aufgenommen, die sie in ihre Bildsprache übersetzt. So entstehen Gemälde und Zeichnungen, die an kalligrafische Werke erinnern, ohne sie zu imitieren. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und dem von Armando geprägten Begriff der schuldigen Landschaft lässt sie sich auf Spurensuche begeben und Notate von Schuld und Gewalt anfertigen.

Christine Lübge ist 1954 in Magdeburg geboren und hat zunächst als Ingenieurin gearbeitet, bevor sie sich als Keramikerin und Töpferin hat ausbilden lassen. Von 1983 bis 2017 war sie als Gruppenleiterin in einer Keramikwerkstatt für Menschen mit Einschränkungen in Berlin-Weißensee tätig und arbeitet seit 1990 als Dozentin an der Volkshochschule. Als freischaffende Künstlerin widmet sie sich der Herstellung von Objekten in unterschiedlichen Techniken. Viele Jahre hat sie vorwiegend mit schamottiertem Steinzeugton gearbeitet und beschäftigt sich nun intensiv mit der japanischen Raku-Technik. So entstehen Linsen, die in ihrer Schwärze an Lavagestein erinnern, an verbrannte Landschaft, oder in der glasierten Form mit Krakelee wie Dinge aus einer anderen Welt wirken. Ihre Tore aus unterschiedlich farbigem Ton laden ein, öffnen sich, schließen aus und reflektieren unterschiedliche Lebensstationen. Sie sind die nächsten Schritte auf einem Weg, den Christine Lübge auf einem Symposium in der Türkei begonnen hat, und machen neugierig auf das, was noch kommt.

Johanna Huthmacher. Eine Einführung